Montag, 18. November 2013

Drei, zwei, eins…

 meins?

 Ne, nicht ganz. Geht heute nicht um eine Auktion in der Bucht. Am besten der Reihe nach. 

Fangen wir mit drei an.   
Seit mehr als drei Jahren fahre ich diesen Triple: 



Nach zwei Sommern mit mehr Mountainbike als Motorrad war ich mehr zufällig beim freundlichen Triumph Händler gelandet. 
 Nur mal gucken was es so neues gibt. Ob denn diese Kleine dort auch zur Probefahrt bereit stände. 

Stand sie.


Eine halbe Stunde später war ich mit Helm und Handschuhen zurück. Und – ehrlich, das war so-, noch auf den ersten Metern auf dem Hof wusste ich: dies ist genau das fahraktive, dynamische Landstraßenmopped was zu mir passt und ich in den letzten 30 Jahren schon mit CB 400 four, RD 350 und TRX gesucht habe. Den Kaufvertrag hab ich dann direkt nach der Probefahrt gemacht.

Spaß macht sie immer noch ohne Ende.

Und hin und wieder knie ich auch noch vor ihr nieder.


Nach drei käme eigentlich zwei; aber das spare ich mir für den Schluß auf. Passt chronologisch auch besser.

 Vor zwei Jahren im November fand ich mich immer häufiger bei mobile.de wieder. Kennt ihr das? Was wird im Umfeld an Motorrädern angeboten? Dem „Weißt Du noch damals“ frönend den Markt nach bereits gefahrenen Motorrädern absuchend. Bekanntlich war früher ja alles besser…

 Wonach suchte ich eigentlich? Verflossene? Ne, eine zweite TRX will ich (noch) nicht und letztlich habe ich meine Motorräder auch immer so lange gefahren, bis ich sie ohne Nachtrauern gegen eine neue abgegeben hab.

 Schrauben sollte es sein. Ich verdiene meine Brötchen mit reiner Arbeit am Schreibtisch. Es regnet nicht rein, im Winter ist es warm und einträglich genug ist es auch. Das ist nicht übel, ich kann mir deutlich schlechtere Arbeitsbedingungen vorstellen. Aber es fehlt manchmal das Erfolgserlebnis, was man nur hat, wenn nach einer halben Stunde werkeln endlich die festsitzende Schraube sauber gelöst ist. Meditatives Schrauben halt…

 Und dann gab es da noch diese kurze, nicht ganz ausgelebte Beziehung für einen Sommer Anfang der Achtziger. Als Selbstschutz für einen Freund der seinen Führerschein in Flensburg lagern musste und Sorge hatte, dass er der Versuchung nicht widerstehen kann wenn sein Motorrad vor der Haustür steht. Also habe ich mich erbarmt und bin mit dem Mopped für einige Wochen nach Südfrankreich gefahren.

 Das prägt und hinterlässt Spuren. Keine verklärte Sentimentalität sondern eher ein „Das wär noch was“.
 Jetzt fragt ihr euch, was das wohl war?

Hier einige Bilder aus der Aufarbeitungsphase im Winter nach dem Kauf: 




Zum Schluß der Zerlegungsphase sah sie so aus:


Aufgearbeitet wurde auch:


 Rechtzeitig zum scheidenden Sommer war alles wieder an seinem Platz. Nun steht sie da; nicht für die Vitrine sondern fürs prötteln über die Felder. Und gepröttelt hat sie auf den zweiten Tritt.




Spaß macht die Huddel noch immer.

 Aber kommen wir zu zwei. Vor einigen Jahren brauchten wir ein Ersatzkrad um einen angefangenen Schweizurlaub nicht abbrechen zu müssen. Das ist letztendlich eine andere Geschichte aber da fiel mir beim Händler dieser Zweizylinder zum ersten Mal auf. Nicht atemberaubend, eher „Die bauen ja doch was ganz anständiges“.

 Bis zur letzten IMOT in Köln hat mich das dann nicht weiter beschäftigt.

 Ja, und jetzt geht’s in Richtung Outing.

 Auf der IMOT bin ich ja auch beim weiß/ blauen Stand gewesen.

 Ne, auch die neue 1200 GS brachte mir den Boxer noch immer nicht näher. Ich bin ja ein offener Mensch und unterhalte mich auch gerne ausgiebig mit dem Standpersonal. Das bei BMW durchweg meinen Nerv getroffen hat und auch ansprechend zu berichten wusste. Was aber noch immer kein "haben will" auslöst.

 Schon anders die F 800 ST. Stand wie ein Mauerblümchen an der Seite. Einarmschwinge, ein durchaus innovativer Antrieb per Riemen und insgesamt der Eindruck „Hat im Grunde alles, was man zum spaßigen fahren braucht“. Ein wirklich unterschätztes Motorrad.

 Fast genau so im Schatten stand die F 800 GS. Ja, und die hab ich tatsächlich mehr als einmal umrundet. Mit 21Zoll Vorderrädern hatte ich bislang nichts am Hut und so reifte der Plan, die 8GS doch wenigstens mal Probe zu fahren. Wie sich denn ein so hochbeiniges Mopped auf normalen Straßen bewegt.



Da sich bei mir das Vorurteil festgesetzt hat, dass BMW Händler nur gegen gutes bares ihre Vorführer zur Verfügung stellen ging die Suche nach einer Gebrauchten los. Ja, was soll ich sagen. Die Probefahrt war wirklich erhellend. Ich hätte nicht gedacht, dass man hochbeinig so viel Spaß haben kann.
Nach nun knapp einem Jahr muss ich feststellen, dass die GS die meisten Mehrkilometer auf dem Tacho hat. Das ist besonders einem Urlaub auf Korsika im Mai geschuldet. Und dem Umstand, dass mir dreckige Staßen mit dem Trumm egal sind. 


Ich fahr sie nach wie vor gerne; mal sehen, was das nächste Jahr bringt.

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