Das mit dem Ende war dann doch noch nicht alles. Irgendwas
an der Pizza passte meinem Magen nicht. Montezumas Rache nennt man das wohl.
Aber lassen wir das hier, am nächsten Morgen hatten sich die Beschwerden
erledigt. Eine blöde Sache, falls sich das im Urlaub ausweiten würde.
Dafür ist der Himmel heute verhangen, leichter Niesel beim
Frühstück. Wandern werd ich heute nicht, die Berge hängen in den Wolken. Bei
den Nachbarn, sympathische junge Leute,
macht sich Aufbruchsstimmung breit. Gestern Abend haben die beiden eine
unfreiwillige Nachtwanderung gemacht. Hatten die Länge ihrer Wanderung etwas
unterschätzt. Aber dank Lampen ist es einfach nur spät geworden.
Ich entscheide mich nach anfänglichem Zaudern dann auch fürs
aufbrechen.
Auf den OSM Karten ist der Zeltplatz in Porto-Vecchio
verzeichnet. Die Schmach, ihn neulich nicht gefunden zu haben, will ich noch
ausmerzen und nehme mir vor, zumindest einen Blick drauf zu werfen. Den
Bavella-Paß nehme ich trotz des Wetters mit. Es surft sich auch bei Nässe mit
der GS ganz hervorragend.
Oben ist es allerdings doch recht kalt. Heizgriffe Stufe 1, viel Regen gibt es nicht dafür oben am Pass Nebel mit Sichtweise null. Trotzdem – oder gerade deshalb – eine tolle Stimmung.
Zumal hier ausgesprochen sympathische Leute vorbei kommen. Oder
besser freundliche Motorrad Passagiere. Zwei Personen und zwei Hunde auf einer
kleinen Enduro. Nett.
Erst gegen Mittag bin ich dann zum zweiten Mal in Zonza. Das
Essen im Restaurant L'Auberge du Sanglier war prima also lass ich mich auch
heute von der Tageskarte überraschen.
Nachmittags bin ich dann schon in Bonifacio.
500m vom Ort
gibt es einen kleinen Zeltplatz. Um diese Zeit kein Problem, einen guten Platz
zu bekommen. Eine schöne Lage um am Abend noch die Altstadt zu erlaufen. Erschöpft
sitze ich anschließend als einziger Gast im Ciccio und genieße die empfohlenen „Aubergines
á la Bonifacienne“.
Ich frage mich allerdings, wie ich bei dem prasselnden
Regen noch mal zu meinem Zelt kommen soll. Sturzbachartig ergießt sich der
Regen die abflusslosen Gassen hinunter.
Schon nach neun mache ich mich auf den Weg. Ein See steht im
Zelt. Das Wasser drückt durch den über die Jahre brüchig gewordenen Zeltboden. Und für
den lehmigen Untergrund war die Wassermenge einfach zu viel. Da wäre eine Hanglage
wohl doch besser gewesen. Der Schlafsack ist noch wasserdicht in der Tasche, aber
die Isomatte, die Motorradkombi und der Helm schwimmen im Wasser. Für einen
Moment überlege ich, im Duschbereich zu übernachten. Es braucht aber nicht
lange, um diesen Plan zu verwerfen. Zelten ist o.k., aber nicht um jeden Preis.
Ich packe meine Zahnbürste, gehe wieder zurück in die Stadt und checke im HotelSolemare ein. Direkt am Hafen. Mit Blick auf die Zitadelle!
Ich bekomme noch
ein Bier und gegen halb eins schlafe ich mit dem guten Gedanken, das beste aus
der Situation gemacht zu habe, zufrieden ein.
Die Erfahrung mit dem Zeltboden werde ich vermutlich auch noch machen. Nicht, dass mein Zelt nur alt wäre, nein, es war sogar schon in der Waschmaschine, weil es echt fiese Liegeflecken (und Geruch) hatte :-)
AntwortenLöschenHi Funny, bei dem aktuellen Wetter hättest Du Gelegenheit, Dein Zelt ausgiebig zu testen ;-)
LöschenMein Urlaub auf Korsika ging dann halt ohne weiter. In der Zwischenzeit hab ich andere Zelte ausprobiert und hoffe, nun das richtige gefunden zu haben. Der Test erfolgt allerdings erst im Frühjahr.
Grüße, Thomas